Als er zur regulären Zeit im Kino kam, habe ich den Film verpaßt. Jetzt haben wir ihn auf DVD angeschaut – und waren hinterher sehr still.
Die politischen Hintergründe waren mir durchaus bewußt: Mitte der 90er Jahre kam es in Ruanda zu einem fürchterlichen Gemetzel, zu einer ethnischen Säuberung derbsten Ausmaßes, bei der innerhalb weniger Monate zwischen 500.000 und einer Million Menschen massakriert wurden. Zumeist zu Tode gehackt.
Die europäischen Regierungen taten alles, um ihre weißen Landsleute auszufliegen und die Tutsi dem Abschlachten zu überlassen. Ein Skandal, bei dem einem heute noch die Schamröte ins Gesicht steigt. Frankreich griff erst ein, als die Völkermörder den Konflikt verloren – dann schickte die Grande Nation ihre Truppen, um den flüchtenden Völkermord-Milizen den Rückzug in den Kongo zu decken. Womit im übrigen der Kongo-Krieg mit bislang mehr als drei Millionen Toten begann ...
Hierzulande interessiert das keine Sau. Deshalb finde ich es gut, daß es Filme wie »Hotel Ruanda« gibt. Erzählt wird die Geschichte eines Hotelmanagers, der kein Held ist, der aber letztlich über tausend Menschen das Leben rettet.
Der Film wurde damals kritisiert, weil er zu viel Wert auf eine »human touch«-Geschichte legt, um eben auch das Massenpublikum zufriedenzustellen. Die Kritik ist meiner Ansicht nach völlig fehl platziert. Ohne diese Liebes- und Familiengeschichte wäre der Film nicht auszuhalten – man kann nicht eineinhalb Stunden lang nur Gemetzel zeigen, auch wenn das wohl der Realität eher angemessen wäre.
Trotzdem ein beeindruckender Film, spannend und informativ zugleich. Mein Tipp: in der Videothek oder sonstwo ausleihen! Das lohnt sich!
1 Kommentar:
Recht hast du, toller Film. Im Kino natürlich noch viel totaler als in der Idiotenlaterne.
Grüße
Peter
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