In den frühen 80er-Jahren schrieb ich zahlreiche kurze Texte, die ich als Gedichte bezeichnete. Es reimte sich nichts in ihnen, das erschien mir überflüssig, und häufig handelte es sich um politische Themen, die ich in andere Worte zu fassen versuchte. Ein schönes Beispiel dafür ist »Eliminierung«.
Ein Zitat daraus: »Überflute jene mit lauten Rhythmen / die nichts hören wollen!«
So geht es dann weiter: Es folgen viele Beschreibungen zu Sinneswahrnehmungen, die nicht erkannt werden. Das war wahrscheinlich nichts anderes als der Versuch eines damals 19 Jahre alten Schülers, seinen Unmut über gewisse gesellschaftliche Entwicklungen auszudrücken.
»Und denen, die nichts riechen, /stecke das Gesicht / in die Abwässer einer Fabrik!« Das wirkt grob, soll auch ein wenig grob klingen, ist aber als Metapher gemeint.
Der kurze Text mit dem Titel »Eliminierung« wurde am 23. Juni 1983 geschrieben; zumindest sagt dies die handschriftliche Notiz dazu aus. Später erst wurde der Text mit der Typenradschreibmaschine abgeschrieben und in den »Gedichte«-Ordner abgeheftet. Das handschriftliche Original wurde offenbar weggeworfen.
Am 27. September 2016 wurde der Text noch einmal abgetippt. Rechtschreibfehler wurden korrigiert, ansonsten weder am Inhalt noch am Zeilenfall etwas geändert.
Wenn ich mir das alles mit dem Abstand von über dreißig Jahren anschaue, stelle ich eines fest: Den Text finde ich nicht einmal schlecht, auch und gerade deshalb, weil man die Naivität der Jugend so schön nachspüren kann.
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