Zwei Kapellen aus der schwäbischen Provinz knapp hinter Stuttgart teilen sich eine Platte. Das ist nicht ungewöhnlich – im vorliegenden Fall finde ich es trotzdem ziemlich originell. Die Higgins sind mir mit ihrem knalligen Punkrock seit langem bekannt, die sah ich schon live, während Defenders Of The Universe einen eigenständigen Mix aus Punkrock, Ska, Orgel und Neuer Deutscher Welle auf den Tisch knallt.
Die Higgins sah ich vor einigen Jahren mal live auf der Bühne. Auch wenn die Herren gar nicht mehr so taufrisch sind, schaffen sie es dennoch, knalligen Rotzlöffel-Punk zu fabrizieren, der so klingt, als stünden da einige Jungs um die 18, 19 Jahren. Die Rotzlöffel sind aso in die Jahre bekommen, was aber gar nicht schadet.
Charakteristisch ist sicher die Stimme des Sängers, die immer wieder von knalligen Chören unterstützt wird; die Melodien sind rotzig, die Texte auf den Punkt gebracht. Und wer ein Stück der uralten Band Ideal aus den allerspätesten 70er-Jahren auf schwäbisch covert, kann sowieso kein schlechter Mensch sein – großartig!
An der Grenze zum Genialen schrabben die Defenders Of The Universe entlang. Zwar bleibt die Band ihrer Punkrock-Basis treu, dazu kommen aber Ausflüge zu Ska und HipHop, zum Casio-Gepiepse der Neuen Deutschen Welle und anderen musikalischen Seitensprüngen.
Das garniert die junge Band mit Texten in deutscher und englischer Sprache, dass es eine wahre Freude ist. Wer dann noch seine CD-Hälfte mit dem schönen Titel »Unshaved Streetpunk Rap« versieht, hat ebenfalls sein Herz auf dem richtigen Fleck.
Eine Split-Platte voller Überraschungen, die mir durchgehend gefällt. Klasse!
2 Kommentare:
Wer die Defenders Of The Universe genauer hören will, kann sich auch ihre Stücke bei Bandcamp anhören:
https://defenders-of-the-universe.bandcamp.com/album/split-lp-with-the-higgins
Von den Defenders Of The Universe gibt's bei Youtube einige echt hübsche Filmchen; hier ist das zu dem Stück »Do It Yourself« zu hören und zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=DWeMp9N_H5g
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