Weil wir ins Kino wollten und vorher keine Zeit hatten, daheim zu kochen, entschieden wir uns spontan, beim »Kinochinesen« zu futtern. Um es vorwegzunehmen: Das war nicht besonders gut. Als Vegetarier reichte es bei mir zu langweilig schmeckendem Gemüse, das ich mit reichlich Gewürzen nachbearbeitete; die Fleisch- und Fischfraktion war ernsthaft unglücklich.
Lustig war der Tisch direkt neben uns: gut ein Dutzend Frauen zwischen Anfang vierzig und Mitte fünfzig. Sie feierten etwas, sie reden wild durcheinander. Es klang wie russisch, in das reichlich viel deutsche Lehnwörter fließen.
Irgendwann sangen sie zu allem Überfluss: »Happy Birthday« in einem wunderlichen Englisch mit seltsam klingenden Einsprengseln. Das fand ich doch lustig: Deutschrussen singen Englisch beim Chinesen. Multikulti vom feinsten. Da stört es dann auch nicht mehr, dass das Essen nicht gerade berauschend war.
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