Im September 1982 schien ich abrupt beschlossen zu haben, ganz viele Texte zu schreiben, die ich als »Gedichte« betrachtete. Allein am 22. September schrieb ich damit mehrere Seiten voll; die Texte waren meist nicht und bestanden oft nur aus fragmentarischen Notizen, viel Selbstbeweihräucherung und den üblichen Weltschmerz, den viele Leute mit 18 Jahren haben.
Den Text »Nachtwache« von diesem Tag finde ich erstaunlich gelungen. Aus diesem Grund kommt er heute mal in diesem Blog zur Geltung:
Nachtwache
Die Schaufenster werden dunkel,
doch niemand sieht,
dass silbern glänzende Tränen
in feinen Linien
übe die Wangen
der Schaufensterpuppen
laufen.
Wichtig: Der Text wurde von mir beim Abschreiben auf neue Rechtschreibung umgestellt. Und er wurde – wie praktisch alle Texte aus diesem Monat – nicht veröffentlicht.
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