Bereits im Jahr 2019 erschien im Diogenes-Verlag eine Neuübersetzung von »Der große Schlaf«, dem Erstlingsroman von Raymond Chandler. Ich mochte das Buch schon immer und lese diese Variante derzeit. Frank Heibert ist für die neue Übersetzung zuständig; mir gefällt sie sehr gut, auch wenn ich das Original nicht kenne.
In meinem Regal steht noch die alte Übersetzung, sie stammte von Gunar Ortlepp und wurde 1974 angefertigt. Manchmal vergleiche ich und bin ganz schön verblüfft. Ein Beispiel:
Am Ende des zweiten Kapitels sagt Marlowe zu dem Butler; es geht um dessen Pflichten: »Nein. Aber ich würde mich sicher totlachen, wenn ich wüßte, worin sie bestehen.« So klang das 1974.
In der Neu-Übersetzung formuliert es Marlowe ebenfalls locker, aber es klingt sehr anders: »Nein. Aber es ist ein hübsches Ratespiel, was wohl alles dazu gehört.« Hm.
Ich seh's schon: Da werde ich wohl irgendwann das amerikanische Original zu Rate ziehen müssen.
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