Ein echtes Science-Fiction-Fanzine ist »Neuer Stern«: Das Heft wird von Thomas Hofmann aus Halle/Saale veröffentlicht und erscheint so oft, dass ich mit der Lektüre praktisch nicht nachkomme. Die Ausgabe 60 habe ich allerdings komplett gelesen; sie wird auf dem Titelblatt als »Frühlingserwachen 2020« bezeichnet und hat zusätzlich einen tschechischen Titel.
Enthalten ist die Kurzgeschichte »Ausgetauscht« von Marco Rauch, den ich bislang nicht kannte. Er erzählt von einem Mann, der während seiner Arbeitszeit seltsame Mails erhält, die er verständlicherweise löscht. Daraufhin wird er von seinem Vorgesetzten zur Rede gestellt, und … Die Story ist phantastisch im besten Sinn, und sie spiegelt den Wahnsinn des Arbeitslebens wider – das hat mir sehr gut gefallen!
Darüber hinaus enthält das Fanzine zahlreiche Beiträge über Bücher: Es geht um Michael Moorcock und andere Klassiker, aber auch neue Romane werden vorgestellt. Der Herausgeber widmet sich der »Transhumanistischen Mythologie«, ausgelöst durch einen Blogtext von mir. Alles in allem sind die Texte zumeist herrlich subjektiv und fannisch; die Autoren schreiben ihre Meinung, sie begründen sie auch, aber sie tun nicht so, als seien sie »anspruchsvolle« Literaturwissenschaftler.
Das Fanzine umfasst 44 Innenseiten und einen farbigen Umschlag. Wieviel eine Einzelausgabe kostet, kann ich im Moment nicht ersehen; auf ein Impressum verzichten die Herausgeber nämlich. Wer mag, kann ja Thomas Hofmann direkt anschreiben. (Im Science-Fiction-Netzwerk unterhält er auch eine Unterseite, auf der man sich informieren kann.)
Lohnende Fanzine-Lektüre!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen