Kennengelernt habe ich Hadayatulla Hübsch nie, aber ich mochte seine Texte: Der Mann fing irgendwann in den 60er Jahren als Hippie an, wurde später einer der frühen deutschsprachigen Underground-Autoren und war in den letzten Jahren vor allem als konvertierter Moslem (nicht Islamist) bekannt.
Seit den frühen 80er Jahren las ich seine Gedichte und Cut-Up-Texte in kleinauflagigen Literaturzeitschriften. Wir kommunizierten einige Male per Post, unter anderem, weil ich bei ihm Literaturhefte kaufte.
Dieser Tage starb er, in der Presse weitestgehend unbeachtet. Und ich war tatsächlich bewegt durch die Nachricht von seinem Tod.
Vielleicht muss ich sein »Bewege deinen Kopf« noch mal aus der Schublade fischen. Oder sein »Peng«. Oder sonst eines der Bücher, die durch rhythmische Texte und eine Freude an schrägen Formulierungen buchstäblich lebten.
4 Kommentare:
http://news.google.de/news/search?aq=f&pz=1&cf=all&ned=de&hl=de&q=hadayatullah+h%C3%BCbsch
alle großen tageszetungen deutschlands haben über seinen tod berichtet. die FAZ hat auch einen leserbrief von hübsch auf der ersten seite des feuilleton abgedruckt sowie ein gedicht von ihm.
so unbeachtet finde ich das garnicht :)
Ach, Mensch.
Ich hab mich nach dem 11.09. schon öfters gefragt, was aus ihm geworden ist; da riss unser sehr loser Kontakt endgültig ab.
Ja, schreiben konnte er. Und erzählen.
Ein wahrer deutscher Beat-Poet. Er verdient eine Wiederentdeckung durch ein größeres Publikum.
Na gut, Anonym ... so unbeachtet war's wirklich nicht. Hätte ich vielleicht vorher mal gegoogelt und nicht nur in die örtliche Lokalpresse gucken sollen ...
Irgendwie schon bizarr, daß er letztes Jahr auf der Leipziger Buchmesse aus seiner letzten Veröffentlichung beim gONZo- Verlag gelesen hat, drei Fußminuten von eurem Stand weg.
Aber ich will dich nicht damit aufziehen, warst ja auch konstant vollbeschäftigt, finde den Umstand in Verbindung mit deinem Nachruf nur ziemlich schräg.
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