01 August 2025

Jubiläum mit Nummer acht

Mangelndes Selbstbewusstsein hatten die Fans der Science Fiction Gruppe Achim & Lüneburg – so nannte man sich damals – wirklich nicht. Sie nannten ihr Fanzine, in dem sie über aktuelle Entwicklungen in der Science Fiction und der Fan-Szene informierten, schlichtweg »Fanzine«. Warum die Ausgabe 8, die im Juni 1973 veröffentlicht wurde, aber als »Jubiläumsnummer« gewertet wurde, verstand ich nie.

Das acht Seiten umfassende Fanzine wurde im Umdruck-Verfahren hergestellt und im Zweispaltensatz getippt. Gedruckt wurden 150 Exemplare; viel mehr konnte man aus den Matrizen auch nicht herausholen.

Das Fanzine enthält extrem viele kleinteilige Meldungen: Wer trifft sich mit wem, wer hat mit wem Kontakt, wer hat wo welchen Text veröffentlicht? Es geht um Fanzines, Clubs und Einzelpersonen; eine Fülle von Namen und Adressen wird genannt. Wenn man das heute liest, kommt man sich wie ein Archäologe vor: Bei vielen Details kann man nur ahnen, was damals eigentlich wirklich gemeint war.

Die Herausgeber verschwanden übrigens bald aus der Fan-Szene. Als ich ab 1979 damit anfing, mich für Fanzines zu interessieren, waren die allesamt weg. Einige der Personen, die genannt werden – etwa Uwe Anton oder Hans-Joachim Alpers – wurden später zu professionellen Autoren, Herausgebern und Übersetzern. Andere wie Kurt S. Denkena blieben der Szene erhalten und publizieren auch heute noch Fanzines.

1 Kommentar:

Thomas Harbach hat gesagt…

und manchmal kehren sie wieder. Auf der ersten Seite werden Walter Jost und Jacques Baldowe genannt, die ja inzwischen wieder im Fandom aktiv sind. Und Gerd Maximovic hat neben einigen profesionellen Veröffentlichungen im Suhrkamp Verlag auch die Szene nie wirklich verlassen, wie seine Artikel unter anderem im "Terranischen Club Eden" zeigen... das Fandom ist doch so groß und auch wieder klein