Da ich viele der neuen Hardcore-Bands schlichtweg verschlafen habe, war mir Cobretti aus Köln bislang kein Begriff. Das änderte sich erst, als mir Tobi von Twisted Chords die neue Platte der Band ans Herz legte – okay, das muss er ja wohl, denn »Trip Down Memory Lane« kam auf seinem Label Twisted Chords heraus.
Die Platte ist gut, aber sie braucht einige Zeit, bis sie ins Ohr geht. Musikalisch klingt die Band nicht nach klassischem Hardcore, sondern eher wie eine Mixtur aus alten No Means No und neueren Kurhaus: Die Stimme des Sängers klingt verzweifelt, die Gitarren wummern, als sei es typischer Emopunk, und die Strukturen der Lieder sind nicht unbedingt eingängig.
Wahrscheinlich kann man so was als Post-Hardcore bezeichnen, womöglich ist's einfach die Weiterentwicklung einer Band, die auf »uffta-uffta« keinen Bock mehr hat. Die Platte hat genügend Kracher zu bieten, enthält aber keine sofort »funktionierende« Melodie. Zum Ausgleich wird sie nicht so schnell langweilig, gerade weil eben jedes Stück anders ist, weil es genügend Wendungen, Breaks und Tempowechsel gibt.
Gute Platte. Definitiv. Braucht wie guter Wein ein wenig Zeit.
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