19 Juli 2011

Cashless aus dem Niemandsland

Wenn eine Band sich gern als Außenseiter darstellt, kann das stimmen oder reine Attitüde sein. Inwiefern das auf Cashless zutrifft, die irgendwo aus der bayerischen Provinz kommen, weiß ich nicht; in ihrem Band-Info werden die fünf Jungs als »Band aus dem Niemandsland« bezeichnet, wo einem »nichts geschenkt« wird.

Immerhin hat ihnen das Label MyRedemption eine schick gestaltete CD geschenkt, die in einer Papphülle steckt und sich dadurch vom Billig-Kram abhebt. Und auch die Aufnahmen für »From Sparks To Fire« hören sich so an, als ob bei den Studiokosten nicht zu viel gespart worden wäre.

Musikalisch wie textlich hat sich die Band weit vom Punk entfernt, wobei mir das schon bei ihrer vorherigen CD »Between The Lines« auffiel: In den meisten Stücken rockt die Band ganz gut, aber Punkrock ist das eben nicht immer.

Meist ist es angenehm gespielte Rock-Musik mit tief hängenden Gitarren, stimmigen Singalongs und kompetent klingendem Sound. Bei einigen Stücken (gerade am Anfang der CD) gibt's ein wenig kalifornischen Stil mit viel Melodie, das gefällt mir.

In manchen Passagen klingt die Band wie Gaslight Anthem oder meinetwegen wie Bruce Springsteen mit mehr Wumms; oft bleibt es bei Rockismen mit viel »yeah yeah« oder auch »oh baby« – unter Punkrock hab' ich mir in den letzten dreißig Jahren immer etwas anderes vorgestellt.

Dazu kommen einige Instrumental-Stücke, gegen die nichts einzuwenden ist. Hm ... Man fragt sich, warum die Band so viel Wert auf das Etikett Punk legt, wo sie doch eigentlich was anderes macht?

Seien wir fair: Einige Stücke knallen durchaus, aber eben auch die nur in einem Midtempo-Bereich. Insgesamt eine gute CD zwischen Rock und Alternative, bei der's gelegentlich ein wenig punkert.

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