Zu einer Zeit, als New Wave noch kein völlig verdorbener Begriff war, gründete sich die Band Wall Of Voodoo in Los Angeles. Die fünf jungen Männer machten eine Mischung aus hippeligem Sound, der verdächtig nach Pogo klingt, und dem für diese Zeit übliche »junge Männer«-Gesang. Der Sound gälte heute sicher noch als tanzbar, wenn er in einer sogenannten Indie-Disko liefe.
Ich habe die Platte »Dark Continent« von der Band seit Jahrzehnten im Schrank stehen und dieser Tage endlich mal wieder rausgekramt. Und ich fand sie immer noch – oder eben wieder – richtig gut! Das hat nichts mit tranigem Gruftie-Sound zu tun, das ist schneller, teilweise sehr auf den Punkt gebrachter Stoff, der in die Beine und in den Kopf geht.
Es war die erste Langspielplatte der Band, die 1981 rauskam und mit der Band nicht sonderlich erfolgreich war. Bekannt wurden sie mit der zweiten Platte – die habe ich prompt nicht. (Nach acht Jahren löste man sich auf; laut Wikipedia sind zwei der Bandmitglieder übrigens bereits gestorben.)
Ich würde jetzt nicht behaupten, dass es sich um ein Meisterwerk handelt, aber es war eine ziemlich coole Wave-Scheibe. Wenn ich bedenke, wie viele Bands sich heute bedenkenlos bei dem Repertoire der späten 70er und frühen 80er Jahre bedienen, ist es durchaus sinnvoll, mal wieder bewusst den alten Kram anzuhören ...
1 Kommentar:
Dann solltest du dir mal die "Call Of The West" zulegen... abgesehen davon, daß "Mexican Radio" drauf ist und man sie für 5 Euro gebraucht nachgeworfen bekommt, ist das eine durchgehend gute Platte. Und der Text von "The Factory" gehört zu der besten Abbildung von Arbeitertristesse, die es gibt.
Kommentar veröffentlichen