Am Dienstag abend erfuhr ich es per Telefon: Der Science-Fiction- und Fantasy-Fan und Fanzinemacher Jo Henke ist gestorben. Wie es aussieht, starb er an Herzversagen. Ich bin recht entsetzt wegen dieser Nachricht. Und ich kann keinen seriösen Nachruf schreiben.
Wir waren keine Freunde, aber wir kannten uns seit den frühen 80er Jahren. Wir sahen uns auf Cons, und wir gaben Fanzines heraus. Man redete miteinander, man trank Bier und saß an irgendwelchen Lagerfeuern.
Jo war immer einer der fannischen Fans, keiner von denen, die die Science Fiction bierernst nehmen, sondern einer, der das ganze augenzwinkernd betrachtete. Er brachte zusammen mit Wilmar Plewka und anderen Fans das wöchentlich erscheinende Fanzine »Fandhome Wheekly« heraus. 1981 war das, und sie benutzten einen alten Umdrucker. Später brachte er auch Egozines heraus, veröffentlichte 1986 eine recht seriöse Andromeda-Ausgabe und tummelte sich in den 90er Jahren sowie danach vor allem im Fantasy-Fandom.
Ich erinnere mich an eine Autofahrt von Köln nach Merzig im Saarland, zusammen mit der Familie Mader. Beim Kilometerstand 42 wurde angehalten und gefeiert, und es gab eine Reihe derartiger Stopps, bei denen Handtücher geschwenkt oder ein Glas auf Frodos Geburtstag gehoben wurde. Das ist lange her, über ein Vierteljahrhundert, aber ich werde diese Fahrt (und mein anschließendes Weiterreisen per Anhalter vom Saarland in den Schwarzwald) nie vergessen.
Oder auf Burg Stahleck, wo er mir in einer Silvesternacht (war's nicht 1999/2000) das geniale Spiel »Robot Rallye« erklärte. Oder manches Bier an einer »WunderBar« auf einem Fest der Fantasie.
Wenn ich an Jo Henke denke, und das mache ich in diesen Tagen häufig, sehe ich ihn auf einem Con von mir, fröhlich und freundlich lächelnd, immer mit einem wachen, intelligenten Gesichtsausdruck. So werde ich ihn im Gedächtnis bewahren.
1 Kommentar:
Danke ... und jedes Wort ist wahr.
Dein Hermann
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