Erinnerung an den Venedig-Trip im April 2012
Dass der Begriff »Ghetto« ursprünglich aus Venedig kommt, wusste ich nicht. Am Samstag, 7. April 2012, besuchten wir diesen Teil der Stadt; es war wie ein Ausflug in eine andere Welt. Das Viertel rings um das eigentliche Ghetto ist ruhig, vor allem an diesem Samstag herrschte eine gemütliche Atmosphäre.
Würdig aussehende alte Männer spazierten durch die Straße, einige sehr gut gekleidete junge Frauen schoben ihre Kinderwagen am breiten Kanal entlang. Die Sonne schien, es ging nur ein leichter Wind, und so saßen viele Leute im Freien vor den Cafés oder Läden.
Wir bummelten durch die Gassen, kauften in einer jüdischen Bäckerei allerlei Süßigkeiten und Matzenbrot, tranken vor einem kleinen Café einen starken Espresso, schauten den Vorbeigehenden zu. Die Hektik im Zentrum Venedigs schien weit weg zu sein, und ich genoss es.
Im Zentrum des Ghettos sahen wir die Polizei: Am Rande eines Platzes stand ein hässlicher Container, vor dem sich Polizisten mit Maschinenpistolen aufhielten. Zwischen den alten Gebäuden, zwei davon Synagogen, sorgten sie für die Sicherheit der Bewohner.
Ein halbes Dutzend Jungs, die Fußball spielten, störten sich keine Sekunde an den Uniformierten. Sie bolzten über den Platz, knallten den Wand gegen die Wand des Museums: ganz normale Jungs auf einem ganz normal wirkenden Platz.
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