06 Juni 2012

Herzblut in der Federwelt


Die Zeitschrift »Federwelt« lese ich immer wieder gern; wenn sie dann noch so ein knalliges Titelbild aufweist wie die aktuelle Ausgabe 94, mag ich die Lektüre glatt noch lieber. Es geht um das Urheberrecht, für das die auf dem Cover abgebildeten Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihr Herzblut geben würden - das klingt nicht nur plakativ, das ist es auch, und ich kann die Beteiligten ja gut verstehen.

Im Innern ist die Zeitschrift deutlich journalistischer und service-orientierter aufgebaut; so ist man es ja auch von dem Heft gewohnt. Schön fand ich den Artikel über »Schreibende Mütter«, weil hier ausnahmsweise nicht nur Anfängerinnen zu Wort kamen, sondern echte Profis. Auch wenn man deren Werke nicht unbedingt mag (ich finde sie alle schrecklich), so sind Katja Kessler, Alexa Hennig von Lange oder Silvana Koch-Mehrin auf jeden Fall in ihren jeweiligen Bereichen ausgebuffte Profis.

Dröge, wenngleich lesenswert ist der Artikel über den Normvertrag; amüsant fand ich eher den Artikel über den »wirkungsvollen Anfang«, schön sind die Kolumnen, gelungen finde ich die Vorstellung der »42er Autoren«, die mich stilistisch allerdings nicht sonderlich überzeugt haben. Da waren die veröffentlichten Gedichte der mir bisher unbekannten Daniela Boltres und Werner Bucher wesentlich ansprechender.

Es muss einem in einem solchen Heft nicht alles gefallen. Auf 64 Seiten gibt es auf jeden Fall viel zu entdecken, kontroverses und gutes und lesbares und spannendes. Allen Menschen, die sich fürs Schreiben interessieren, kann ich diese aktuelle Ausgabe empfehlen; ein Abonnement lege ich darüber hinaus jedem/jeder ans Herz. Gibt's alles über die Internet-Seite des Heftes.

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