Es ist immer wieder witzig, Dinge zu lesen, von denen man schon lange Kenntnis hatte, die jetzt aber als große Neuigkeit betrachtet werden. Das einflussreiche amerikanische Magazin »Wired« ist jetzt über das Thema E-Books gestolpert, und hierzulande wird ein entsprechender Artikel dann gleich zum Lesetipp im Buchreport.
Nicht zu Unrecht: Während hierzulande für viele Menschen das Internet an sich völliges »Neuland« darzustellen scheint, sind die Amerikaner beispielsweise bei den E-Books viel weiter. Und man stellt fest, dass gewisse Genres besonders erfolgreich sind, ebenso gewisse Längen und Produktionsweisen.
Verlage wie Random House und HarperCollin setzen jetzt massiv auf »digital-only imprints«, und die wiederum sind fest in Genres angesiedelt. Klar, gemeint sind Science Fiction, Fantasy, Mystery und Liebesromane ... im Prinzip das, was jahrzehntelang hierzulande als Heftroman erschienen ist und teilweise immer noch veröffentlicht wird.
Zudem sei es sehr praktisch, auf Material zu setzen, das »serialized and written to make you
want to know what happens next« ist, sprich, auf Fortsetzungsgeschichten, bei denen Woche für Woche etwas neues erscheint. Offenbar seien E-Books optimal für Leute, die viele Bücher lesen, schnell und regelmäßig zudem.
Ich finde es bemerkenswert, dass das jetzt als große Neuigkeit verkündet wird, die man aus den USA importieren muss: Von meinem Arbeitsplatz aus fabriziere ich ja mit Autoren und Redaktionskollegen zusammen eine Fortsetzungsserie, die sich Woche für Woche ganz ordentlich verkauft ...
1 Kommentar:
Wired schreibt über derartige Themen schon seit Ewigkeiten. Von "jetzt über das Thema stolpern" kann nicht die Rede sein. Der ganze Post liest sich vor dem Hintergrund seltsam arrogant.
Interessant ist es nämlich durchaus, dass ausgerechnet die Genres, die in den Tauschbörsen überproportional vorhanden sind, jetzt die sind. die verstärkt rein digital vermarktet werden.
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