Es ist jetzt zwanzig Jahre her, aber manche Dinge kommen mir vor, als wären sie erst gestern gewesen: Der Bundestag setzte am 1. Juli 1993 eine Änderung des Grundgesetzes durch; der sogenannte Asylkompromiss, bei dem sich die schwarzgelbe Mehrheit gegen die Opposition durchsetzte. Es war eine erbärmliche, eine schwarze Stunde der Bundesrepublik, nach der vor allem die SPD für mich völlig unten durch war.
Wenige Wochen davor waren erst in Solingen bei einem Hausbrand fünf Menschen ums Leben gekommen. Überall in der Republik brannten Asylbewerberheime, wurden Ausländer angegriffen, verprügelt oder totgeschlagen. Die Reaktion des Staates war, auf die Nazis einzugehen und die sogenannten Asylgesetze zu verschärfen.
Ich erinnere mich noch gut an meinen Hass, den ich damals empfand, an die Auseinandersetzungen mit Nazis auf der Straße, an die Polizei, die rechtsradikale Aufmärsche schützte und diejenigen verhaftete, die sich gegen Nazis wehrten. Das ist jetzt zwanzig Jahre her ... unglaublich!
Übrigens hätte ich es vergessen gehabt. Es bedurfte eines »offenen Briefes« an »liebe Nazis«, der auf der Internet-Seite des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu lesen ist, auf der Seite des NDR. Respekt!
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