Es war ein ungewöhnliches Konzert, das ich am Donnerstag abend, 13. Juni 2013, in der »Alten Hackerei« in Karlsruhe sah: Auf der Bühne waren Guts Pie Earshot zu sehen, eine Band aus Bonn, die es seit zwanzig Jahren gibt und die in dieser Zeit mehrere Wandlungen durchgemacht hat.
Anfangs betrachtete ich die Bandmitglieder eher als »Hippie-Punks«, die in den 90er-Jahren in allen besetzten Häusern der Republik spielten; in den Nullerjahren trat die Band häufig auf Bauwagenplätzen auf. Und ich selbst hatte sie seit Mitte der 90er-Jahre nicht mehr gesehen, war also entsprechend gespannt.
Vom klassischen Punkrock ist die Band schon rein optisch meilenweit entfernt. Auf der Bühne saßen zwei Männer: der eine am Schlagzeug, der andere am Cello. Weitere Geräusche wurden vom Computer aus eingespielt, so dass man zeitweise den Eindruck gewinnen konnte, eine »echte Band« stünde auf der Bühne.
Das erste Stück ging mindestens eine halbe Stunde lang. In fast hypnotischen Sounds umkreisten sich das Schlagzeug und das Cello, schaukelten sich gegenseitig hoch, jagten sich zeitweise geradezu durch die Melodien. Wenn's schneller wurde, merkte man durchaus, dass die Band vom Punkrock herkommt; ansonsten war es häufig geradezu esoterisch.
Vielleicht sechzig Leute hatten sich eingefunden, nicht unbedingt das übliche Punkrock-Publikum in der »Hackerei«. Bekannte Gesichter sah ich dennoch, aber die meiste Stimmung brachten Menschen mit, die ich nicht kannte. Sie tanzten zu der ungewöhnlichen Musik, das alles kam richtig gut an und unterhielt auch entsprechend.
Ich fand's streckenweise anstrengend. Die Band ist wirklich gut, das meine ich ernsthaft, aber es ist auf die Dauer dann doch nicht meine Tasse Bier. Aber ich fand es schön, nach all den Jahren mal wieder die alten Bonner zu sehen ...
1 Kommentar:
So klangen GUTS PIE EARSHOT noch 1999; das Stück spielt man immer noch, aber es gibt eben keine Sängerin mehr (finde ich schade):
http://www.youtube.com/watch?v=UJ5ZBHerdlY
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