13 Juni 2013

Schroeder und die Anarchie


Wenn ich mich düster an den Anfang der 80er-Jahre zurück erinnere, gab's damals haufenweise Bands, die nicht Punkrock waren und musikalisch keinerlei Punk-Anleihen hatten, die aber sprachlich versuchten, so rotzig wie möglich zu sein. In Freudenstadt gab's eine Band, die mit Stücken wie »Legalize Erdbeereis« und entsprechenden Hanf-Bildern zu schockieren versuchte; im größeren Vergleich gab's die Schroeder Roadshow.

Ich sah die Band nur einmal, wenn mein Gedächtnis nicht trügt: Das war 1986 in Burglengenfeld, bei dem großen Wackersdorf-Festival. Aber irgendwann davor muss ich mir wohl die Single »Anarchy From Germoney« gekauft haben – und das war 1981 schon richtig »cool«, was damals im übrigen kein Mensch sagte. Nach vielen Jahren hörte ich mir die Single unlängst mal wieder an ...

Schaut man sich das Cover und den Titel an, könnte man glatt meinen, es handle sich um besonders rebellische Musik. Das allerdings stimmt nur eingeschränkt: Musikalisch ist das nichts anderes als Blues-Rock, meinetwegen darf man auch Rhythm'n'Blues dazu sagen; das ist zwar durchaus schmissig, wird aber heutzutage niemanden mehr hinterm Ofen hervorlocken.

Die Texte waren 1981 sehr rotzig: »I'm never gonna play your game / Don't wonna die in your trash / I'd rather smoke some dope / & booze up all my cash.« Das beeindruckte ... und es beeindruckte sicher nicht nur Dorfjugendliche aus dem Schwarzwald, sondern auch sonstwoher. Von daher hat die Schroeder Roadshow in meiner Erinnerung ihren Platz, und den hat sie berechtigt.

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