29 Juni 2013

Mush mal wieder gehört


Es war zu Beginn der 90er-Jahre, als ich erstmals auf Leatherface aufmerksam wurde; die Band aus England wurde vor allem in Fanzines wie dem »Trust« abgefeiert. Ich benötigte einige Zeit, um mich an den eigentümlichen Sound der Band zu gewöhnen, und heute muss man Leatherface zu Recht als einen Punkrock-Klassiker bezeichnen.

Die wohl beste Platte der Band ist »Mush«, die 1991 aufgenommen wurde, die ich damals nur auf einer Kassette hatte und die ich mir unlängst endlich als Nachpressung auf schweineschwerem Vinyl gekauft habe. Mit dem Abstand von über zwanzig Jahren stelle ich fest: Das Ding ist richtig klasse, und alles Lob, das über »Mush« ausgekippt wurde, ist berechtigt.

Die Reibeisenstimme von Frankie Stubbs trägt die Stücke, sie schwebt geradezu; die Musik dazu bewegt sich zwischen hippeligem Hardcore-Punk und geradezu hymnischem Chorgesang hin und her. Die Ohrwürmer der Platte gehen erst nach dem zweiten und dritten Hören so richtig ins Hirn, dann bleiben sie aber hängen. Das war musikalisch wie textlich schon 1991/92 »Punkrock für Erwachsene« und nicht mehr für steineschmeißende Jugendliche – und das meine ich jetzt nicht abwertend.

Wer noch nie von der Band aus Sunderland gehört hat, sollte wirklich mit dieser Platte anfangen. Leatherface lohnt sich sowieso, und »Mush« ist einfach der Klassiker schlechthin.

2 Kommentare:

Herr Ackerbau hat gesagt…

Geht mir auch so. Erst letzthin bin ich am Abend durch den Berliner Regen gestapft, mit Mush auf dem Kopfhörer, von I want the moon bis Dead Industrial atmosphere. Immer noch so gut wie vor 20 Jahren....

Enpunkt hat gesagt…

Richtig viel LEATHERFACE gibt es bei Youtube ... ich höre heute den ganzen Tag hier rein:
http://www.youtube.com/watch?v=xJqEru8QNz0&list=PLBEFFC234C729B590