Als ich in die Science-Fiction-Szene kam, war ich durchaus politisiert. Ich hätte mich als »links« bezeichnet. In meiner Erinnerung sind meine großspurigen Sprüche leider noch vorhanden; ich hoffe, dass die meisten anderen Leute aus dieser Zeit das verdrängt haben.
Im Fandom – so nennt man die Szene der Science-Fiction-Fans – war das mit der Politik aber so eine Sache: Es gab eine sehr lautstarke Fraktion, die sich dem Kampf gegen die »Schundromane« verschrieben hatte, die also vor allem gegen Heftromane wie PERRY RHODAN vorging. Und es gab eine stille Fraktion, die eben ihre Romane las, ansonsten aber in Ruhe gelassen wollte.
Ganz anders aber das Bild, wenn man sich anfangs der 80er-Jahre manche Fanzines und ihre Inhalte genauer anschaute. In verschiedenen Fanzines wurde beispielsweise der »Time Gladiator« beworben. Herausgeber des Science-Fiction-Heftes war Ingo Dristram, der »nebenbei« auch für das Neonazi-Heft »Werwolf« verantwortlich zeichnete.
Illustre Mitarbeiter prägten das Heft. Man wies internationale Autoren wie Brian W. Aldiss und Alfred Bester auf, internationale Fans wie Wolf von Witting oder Carla Mötteli, aber eben auch Christian Worch, der damals – wenn ich mich recht erinnere – noch wegen »Wiederbetätigung« im Gefängnis saß. Irgendwie schien das niemanden zu stören …
1 Kommentar:
Die Anzeige ist von mir übrigens »zensiert« worden. Nicht wegen der Nacktheit einer Frau, die das Bild links zeigte, sondern weil es ein »geklautes« Bild war und ich nicht einen uralten Copyright-Verstoß wiederholen wollte.
Es geht hier ja auch um die Inhalte ...
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