1982 wurde eine Kurzgeschichte von mir in einem Buch veröffentlicht, in dem auch der Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll vertreten war. Wie ich zu dieser Veröffentlichung kam, vergaß ich aber im Verlauf der vielen Jahre, die seitdem vergangen sind. (Ich vermute, dass der Kontakt über das »Ulcus Molle Info« zustande kam, das ich damals abonniert hatte und in dem viele Tipps für angehende Autorinnen und Autoren zu finden waren.)
Herausgeber der Anthologie war Harry Böseke – ich erfuhr erst durch diese aktuelle Recherche, dass er bereits verstorben war. Wir hatten damals einige Briefe gewechselt, ich fand sein Heft »Betonstadt« beeindruckend; ich wohnte auf dem Dorf, und für mich war das alles sehr fremd. Mir kam er sehr alt und erfahren vor, dabei war der Kinderbuchautor und Journalist damals gerade anfangs der dreißig.
Als Verlag zeichnete der Lamuv-Verlag verantwortlich. Einer der Verlagsgründer war ein Sohn von Heinrich Böll, was ich damals natürlich nicht wusste – es hätte mich wohl kaum interessiert. Heinrich Böll war Literatur für den Deutschunterricht, erst später las ich seine Werke freiwillig.
Die Anthologie versammelte die Texte von Jugendlichen, dazu einige kurze Artikel über Jugendliche, und sie trug den Titel »Der (un)demokratische Alltag«. Von mir stammt die Geschichte »Tagebuchnotizen«, die in der fernen Zukunft der Jahre 2005 und 2013 spielt – eine sehr düstere Zukunft übrigens, in der in Mitteleuropa die Demokratie abgeschafft worden ist. Es ist die einzige Science-Fiction-Geschichte der rund 200 Seiten starken Anthologie.
Schön ist auch, wie man mich vorstellte: »Klaus N. Frick, 17 Jahre, lebt in Freudenstadt« steht über der Überschrift. Ob ich damals stolz auf die Veröffentlichung war? Sicher! Ansonsten fanden es sowohl meine Familie als auch Eltern oder Mitschüler eher albern.
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