27 September 2020

Cléo verzauberte

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir den deutschen Spielfilm »Cléo« im Kino angesehen hätte. Er kam 2019 heraus, ich bekam nicht einmal mit, dass es ihn gab, und sah ihn mir dieser Tage in einem Streaming-Kanal an. Und war dann doch sehr positiv überrascht von diesem recht neuen Film, der ein phantastisches Berlin in Szene setzt.

Von der Machart her könnte dieser Film von Erik Schmitt aus Frankreich stammen, er wird gelegentlich auch als Großstadtmärchen bezeichnet, und das stimmt schon. Erzählt wird von einer jungen Frau namens Cléo, die mit ihren roten Haaren von der Kamera geradezu geliebt wird, die ein wenig verträumt durchs Leben zieht.

Sie will die Zeit zurück drehen, weil sie traumatische Vorgänge rückgängig machen möchte. Angeblich ist in Berlin eine Uhr versteckt, mit der man das tun kann. Also beginnt sie damit, diese Uhr zu suchen, und sie stöbert in uralten Berliner Hinterlassenschaften danach. Dabei stößt sie auf allerlei obskure Leute und verrückte Geschichten; die Zeit wird gestaucht und verdreht, und Berlin ebenso.

Das klingt jetzt vielleicht ein wenig verrückt, macht beim Zuschauen aber viel Freude. Mit Faszination verfolgt man Cléo bei ihrer Suche nach allerlei Pfeilen, die sie an den unmöglichsten Stellen von Berlin findet. Und man hofft die ganze Zeit, dass sie ihr Trauma mithilfe einer phantastischen Uhr beseitigen kann.

(Na ja, und dann ist es auch noch ein Liebesfilm, aber der ist herzzerreißend schön. Im Kino hätte ich mir den Streifen wohl kaum gegeben. Aber nachdem ich ihn im Streaming angesehen hatte, war ich ziemlich beeindruckt von seiner leichtfüßigen Machart!)

4 Kommentare:

Enpunkt hat gesagt…

Die Wikipedia hat einen netten Artikel mit vielen Links zu »Cléo« anzubieten. Dort stehen die relevanten Fakten, auf die ich an dieser Stelle verzichten möchte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Cleo_(2019)

Wer ein wenig mehr über »Cléo« wissen möchte, kann sich ja den Trailer ansehen. Den gibt es unter anderem bei YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=IloUvCND1KQ

My. hat gesagt…

Danke für den Tipp. Ich hatte den Film auch nicht auf dem Schirm, obwohl ich die Schauspielerin sehr mag (vor allem in "Nord bei Nordwest", die Krimiserie, wo sie die Tierarzthelferin spielt). Ich hab ihn jetzt auf meine Videobuster-Liste gesetzt.

My.

My. hat gesagt…

Nachtrag: Deine Kurzbeschreibung hat mich spontan an "Die wunderbare Welt der Amelie" von Besson erinnert ... :)

Enpunkt hat gesagt…

Der Amélie-Vergleich ist naheliegend und auch nicht falsch. »Cléo« geht einen anderen Weg, vor allem dann, wenn es so richtig abenteuerlich wird. Das ist dann auch streckenweise spannender und grober als bei Amélie.