Es war einer dieser unglaublich warmen Tage im August. Wir saßen im Außenbereich einer Osteria, also eines italienischen Restaurants, in Herrenberg, nur wenige Meter vom Marktplatz entfernt. Die Luft war warm, es ging ein leichter Wind, und ich ließ mir den Wein und die Speisen schmecken.
Herrenberg kannte ich seit meiner Jugendzeit. Mit meiner Familie war ich einige Male in dieser Stadt. Später besuchte ich Herrenberg oft, um dort Punk-Konzerte zu besuchen. Bands wie SFA aus den Vereinigten Staaten, SNFU aus Kanada und EA 80 aus Deutschland spielten dort auf; das hatte ich alles in bester Erinnerung. Kulinarisch waren die 90er-Jahre für mich kein Höhepunkt, auch nicht in Herrenberg.
Doch jetzt war alles wunderbar: Wir saßen an einem Tisch, es schmeckte alles gut, und im Freien ließen sich die Corona-Regeln gut einhalten. Die Häuser ringsum wirkten alt, Fachwerk war überall zu sehen, die Stadt sah aus wie ein historisches Kunstwerk, aber nicht aufgeblasen, sondern irgendwie natürlich. Menschen spazierten durch die Fußgängerzone, Radfahrer rollten vorüber.
Es war wie im Urlaub. Nein, es war im Urlaub. In diesem Sommer unternahm ich – wegen Corona – zum ersten Mal seit vielen Jahren keine Reise ins Ausland, sondern sah mir einige Örtlichkeiten in der Region an. Und so hatte ich an einem warmen Hochsommerabend ein wunderbares Abendessen im beschaulichen Herrenberg.
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