Die Welt des Jahres 2135 sieht düster und grau aus. Die Erde ist nach einer Katastrophe von Staub eingehüllt, weltweit sind die Ernten vernichtet, weltweit hungern die Menschen. Am Schlimmsten betroffen ist die Stadt Metropolis, eine künstliche Insel im Atlantik, auf der fünfzig Millionen Menschen wohnen – man besitzt kein eigenes Ackerland und ist deshalb auf die Versorgung durch die Kontinente Amerika, Afrika und Europa angewiesen.
Weil die Bewohner der Kontinente damit genug zu tun haben, sich selbst zu ernähren, bleibt nichts für Metropolis übrig. Den fünfzig Millionen Menschen droht der Hungertod. Mark Brandis und eine Handvoll wagemutiger Raumfahrer schmieden in dieser Situation einen riskanten Plan: Sie wollen zum Merkur fliegen – angeblich lagern dort riesige Mengen an Nahrungskonzentraten, die im Bürgerkriegt angelegt worden sind ...
Seien wir ehrlich: Die Prämisse des Hörspiels »Metropolis-Konvoi« ist nicht gerade glaubhaft. Warum sollte man Nahrungsmittel-Depots auf dem Merkur anlegen, der auch mit schnellen Raumschiffen nicht »einfach mal so« besucht werden kann? Allerdings kümmert sich das Hörspiel nicht sonderlich um Details der Himmelsmechanik – man erfährt nicht, wie genau der Flug zum Merkur erfolgt oder in welchem Verhältnis der Planet zur Erde steht.
Letztlich ist das auch nicht so wichtig. Die Geschichte im siebenundzwanzigsten Hörspiel der »Mark Brandis«Reihe wird erneut spannend erzählt. Das Team von Interplanar-Produktion hat es auch in diesem Fall geschafft, einen der klassischen Jugendbücher von Nikolai von Michalewsky in ein spannendes Hörspiel umzusetzen.
Die Dialoge sind pointiert, die Geräusche überzeugen. Der Rückflug zur Erde wirkt zwar – nachdem man recht lang gebraucht hat, um alle Hintergründe darzulegen – arg schnell und überhastet, viele Themen werden nur angerissen. Ich fühlte mich trotzdem gut unterhalten.
Seien wir erneut ehrlich: »Metrpolis-Konvoi« ist in der »Mark Brandis«-Serie sicher nicht eines der richtig guten Hörspiele. Aber wer die Serie kennt, wird auch diese Folge mögen; allen anderen empfehle ich ohnehin, mit den ersten Hörspielen der Serie anzufangen.
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