Nachdem klar geworden war, dass die Chaostage für 1996 in Hannover auch offiziell verboten wurden, reagierten die Menschen in der Punk-Szene sehr unterschiedlich. Einige unentwegte Leute aus Süddeutschland – darunter ich – wollten um jeden Preis nach Hannover fahren, das allerdings in einer möglichst guten Tarnung: keine bunten Haare, keine Lederjacken, zurückhaltendes Aussehen.
Andere blieben frustriert daheim. Wieder andere hatten eine Reihe von richtig guten Ideen.
Eine davon war, einfach Ordnungstage auszurufen. Wenn das Chaos verboten wurde, rief man eben zur Ordnung. Und so wurde unter dem Motto »Für Ordnung – gegen Chaos!« zu den Ordnungstagen vom 2. bis 4. August 1996 in Hannover aufgerufen. Die unbarmherzige Staatsmacht kündigte an, nachdem sie das endlich mitbekommen hatte, allerdings auch gegen Versammlungen unter dem Motto »Ordnungstage« massiv vorzugehen.
So wurde das erste August-Wochenende im Jahr 1996 zuerst in Hannover sehr chaotisch, dann später in Bremen. Das ist aber eine andere Geschichte ... Geblieben ist mir der wunderbare Aufnäher der Ordnungstage, den ich mir immer auf eine Jacke nähen wollte, was nie geschah, und der dann jahrelang als Schmuck an die Wand gepinnt worden war. Den dokumentiere ich an dieser Stelle sehr gern.
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