In Weißrussland – oder Belarus – gehen die Menschen zu Zigtausenden auf die Straße, um gegen ihren Präsidenten zu demonstrieren. Sie trotzen brutaler Polizei und Sondereinsatzkommandos, bleiben dabei friedlich. Im Iran flackern immer wieder Proteste gegen die Regierung auf, die brutal niedergeschlagen werden – bei den Demonstrationen im Herbst 2019 gab es bis zu 1500 Tote.
Das sind mutige Leute, die da auf die Straße gehen. Ich bin beeindruckt von der Sturheit, mit der sie der Gewalt entgegentreten, von ihrem Mut, von ihrem Kampfgeist, auch davon, dass sie friedlich bleiben. (Ich könnte das nicht, fürchte ich.) Diese Menschen sind die Vorkämpfer für Freiheit und Demokratie, und ich hoffe, dass ihr friedlicher Widerstand am Ende erfolgreich sein wird.
In Deutschland gehen auch Menschen auf die Straße und demonstrieren gegen die Regierung, für Frieden und Demokratie. Ihr Feind sind aber die sogenannten Corona-Maßnahmen, sie ärgern sich darüber, dass sie eine Maske tragen müssen, und faseln davon, dass die Regierung Merkel von finsteren Mächten unterwandert ist oder gar schon längst beherrscht wird.
Das sind keine mutigen Leute. Das ist eine Mixtur aus ängstlichen Menschen und knallharten Nazis, bei der ich nicht weiß, ob ich über sie lachen, sie generell bedauern oder wütend hassen soll. Aber sie belegen aufs Trefflichste, dass Demonstration eben nicht gleich Demonstration ist.
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