17 September 2020

Mal schleppend, mal melodisch

Drei Musiker ziehen von Tel Aviv nach Berlin, wo sie ihre zweite Platte aufnehmen. Die Band nennt sich Häxxan – was man wohl »Hassan« ausspricht –, tauft die Platte auf den schönen Namen »The Magnificent Planet of Alien Vampiro II«, womit man mein Science-Fiction-Herz erfreut, und macht eine Musik, die abwechslungsreich und auch ganz schön gewöhnungsbedürftig ist.

Keine Ahnung, wie man das dann nennt. Progressive Rock hätte man in den späten 70er-Jahren dazu gesagt. Der Bass ist sehr tief gestimmt, die Gitarre jault teilweise sehr, das Schlagzeug wummert. Manche Stücke brodeln zäh vor sich hin, sind schleppend und für meine Begriffe langatmig; sie können dann wie »Hunter« auch mal neun Minuten lang sein und mit schrecklichem Gitarrengewichse verbunden werden.

Dann aber haut die Band ein Stück wie »Jeff Casanova« dazwischen, das man genausogut in eine poppige Punkrock-Ecke stecken könnte, locker gespielt, melodiös und mi unverkennbarer Spielfreude. Gerade mal acht Stücke sind auf der Platte enthalten, und die sind allesamt abwechslungsreich und überraschen immer wieder.

Meine Empfindungen wechselten beim mehrfachen Anhören stets zwischen »ah, das ist cool« und »weia, ist das schrecklich«. Wer für abwechslungsreiche Musik ist, sollte die Band durchaus mal antesten; für mich ist leider nur ein Drittel der Stücke gut. Aber das ist schlichtweg Geschmackssache, es liegt nicht an einer mangelnden Qualität der Band.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Wie es sich gehört, ist die Band Häxxan auch bei Bandcamp vertreten. Dort kann man sich zumindest einige Stücke ihrer aktuellen Platte anhören und herunterladen.

Hier:
https://slovenly.bandcamp.com/album/h-xxan-the-magnificent-planet-of-alien-vampiro-ii-lp