12 Mai 2019

Ein letzter Blick aufs Seminar

Ich finde Seminare immer anstrengend – und da ist es egal, ob ich als Teilnehmer im Raum sitze oder als Dozent viel rede. Wenn ich also am Sonntagmittag die kleine, aber sehr hübsche Stadt Wolfenbüttel verlasse, bin ich nach nur zweieinhalb Seminartagen ziemlich erledigt. »Schnitzelfertig«, wie man auch gern sagt.

Dabei sagte ich bei diesem Seminar eher wenig, wie ich bei der Schlussrunde anmerkte. Weil wir diesmal sehr viele Leute im Seminar hatten, die schon viel Schreib- und auch Seminar-Erfahrung hatten, gab es sehr anregende Diskussionen, die eher abgewürgt werden mussten, als dass sie weiteren »Input« von mir gebraucht hätten. Also hielt ich manchmal eher die Klappe, wenngleich es mich juckte, meine Meinung zusätzlich zu präsentieren.

Mein Glaube, ich hätte es einfacher, wenn ich still bliebe, ließ sich leider nicht erfüllen. Ich saß konzentriert im Raum, hörte konzentriert zu, sagte aber nichts – das war so, als würde ich etwas mit vollem Elan anfangen und dann einfach aufhören. Und ich schließe daraus: Beim nächsten Mal werde ich wohl wieder etwas mehr reden.

Schon seltsam: Nach all den Jahren sollte ich doch langsam wissen, wie so ein Seminar abläuft. Das Gegenteil ist offenbar der Fall – je länger ich in Wolfenbüttel mitmache, desto größer werden meine Selbstzweifel.

1 Kommentar:

Christina hat gesagt…

Selbstzweifel? Worüber? Du denkst doch hoffentlich nicht daran, damit aufzuhören.
Meine Erfahrung ist: Die Seminare in Wolfenbüttel sind immer eine Inspirationsquelle, egal wie oft man teilnimmt.