Einen offiziellen Nachruf muss ich noch schreiben, heute reichte es nur für eine erste Mitteilung und diese spontanen Worte: Als ich heute erfahren habe, dass gestern der Schriftsteller Hans Franciskowsky – bekannt als H.G. Francis – gestorben ist, war ich sehr traurig. Die Trauer ist immer noch da.
Hans war ein Urgestein der Szene: seit den 60er-Jahren aktiv, stets voller Ideen und ein eigener Kopf, wie er im Buche steht. Unser Verhältnis war nicht immer ohne Konflikte, weil er eben einen eigenen Kopf hatte – aber wir kamen trotzdem persönlich gut miteinander aus.
So viele Erinnerungen kommen hoch, wenn ich an ihn denke ... In seinem Partykeller habe ich, obwohl ich da schon lange Jahre Vegetarier war, sogar Spanferkel gegessen. Mit ihm saß ich in einer Fernseh-Talkshow im Norddeutschen Rundfunk.
Wir saßen 1991 bei schönstem Sommerwetter auf einer Parkbank in Karlsruhe und plauderten. Er saß in meinem altersschwachen Auto, das wegen der schwergewichtigen Autoren eine Rampe kaum hochkam, und lachte sich halt kaputt. Wir diskutierten stunden- und nächtelang über Verfilmungen, Musical-Pläne und andere neue Ideen. Und so weiter ...
Zuletzt war er sehr krank; ich besuchte ihn vor mehreren Monaten noch am Krankenbett. Wir hofften immer noch, dass er es schaffen würde; sogar im Krankenbett steckte er voller Lebensfreude.
Wir haben einen erfolgreichen Autor verloren. Ich habe einen kritischen Kollegen verloren, den ich als Leser mochte und als Redakteur respektierte. Und ich bin sehr traurig.
1 Kommentar:
Lieber Herr Fricke,
leider habe ich keine E-Mail-Adresse gefunden, mit der ich Sie ganz "normal" anfragen kann. Ich habe aber gesehen, dass Sie Kommentare freischalten müssen, wovon Sie in diesem Fall gerne absehen können.
Nun zu meinem Anliegen: Ich schreibe gerade an meinem neuen Sachbuch über die drei ???. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns einmal über H. G. Francis unterhalten könnten. Vielleicht könnten wir ja einmal miteinander telefonieren. Das Buch erscheint bei LangenMüller/Kosmos. Da es von den drei ???-Hörspielen handelt, spielt Herr Franciskowsky natürlich auch eine große Rolle.
Ich würde mich freuen, wenn Sie sich melden würden: c.r.rodenwald@web.de
Mit den besten Grüßen
Christian Rodenwald
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