Ich schob den Termin lange vor mir her, zu lange wahrscheinlich. Aber am gestrigen Sonntag, 17. Mai 2009, war ich fällig: Ich fuhr ins heimatliche Dorf, ging ins leerstehende Elternhaus und begann damit, die Möbel für den Sperrmüll hinauszustellen, die nicht mehr zu gebrauchen waren.
Wobei das ja Ansichtssache ist: Eine Couch-Garnitur, die vor zehn Jahren dem Geschmack von - damals - siebzig Jahre alten Menschen entsprochen hat, wird sicher irgendwo noch Freunde finden. Ich kann aber leider nichts damit anfangen. Und irgendwann muß man sich von manchen Dingen trennen.
Aber schön war es nicht. Die Spiegel-Kommode tat mir sogar richtig weh: Neben dieser hatte anno 1964 oder so mein kleines Bett gestanden; sie gehört zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen. Oder der Kleiderschrank, sicher an die sechzig Jahre alt und »damals« von meinen frisch verheirateten preiswert erstanden.
Der Couchtisch mit dem Charme der 70er Jahre, den ich damals schon schrecklich fand, bei dem's mir trotzdem leid tat, ihn auf den Müll zu packen ... Der kleine runde Tisch, der jahrzehntelang - nach meinem Auszug - in meinem ehemaligen Kinderzimmer gestanden war ...
Jedes Möbelstück war zugleich ein Stück Erinnerung. Jeder Handgriff wurde zu einem Stück Vergangenheitsbewältigung. Zeitweise regnete es auf mich herunter, aus einem grauen Himmel. Es passte irgendwie alles.
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