Die Wirtschaftskrise schlägt immer mehr auf die Medien durch; das bekomme ich täglich durch Newsletter und Nachrichtendienste vermittelt. Bei manchen Einstellungen von Zeitschriften hält sich mein Mitleid in Grenzen. Hefte, in denen »Witwenschüttler« regieren, haben kein so großes Existenzrecht; mir tut es gelegentlich nur um die Kollegen leid, die ihren Job verlieren.
Jetzt aber wird ein Heft eingestellt, das ich durchaus vernünftig finde: Galore kommt im Juni zum letzten Mal an die Kioske. Das Interview-Magazin, das manchmal arg »trendy« daher kam, dann aber wieder mit richtig guten Texten zu überraschen wußte, ist ein Opfer der »allgemein misslichen Wirtschaftslage«, wie der Verlag mitteilt.
Der Verlag will im Internet weitermachen und dort die guten Interviews plazieren. Ob sich das »rechnet«, möchte ich mal bezweifeln: Wenn die Industrie derzeit keine Anzeigen in einem guten Print-Heft schaltet, ist es doch fraglich, ob sie massiv in Online-Werbung investieren wird. Aber ich drücke dem Heft und seinen Kollegen mal die Daumen - vielleicht hilft's.
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