04 Juli 2018

Für mich unbekannte SF aus den fünfziger Jahren

Den ersten Band des »Hall of Fame«-Zweiteilers, den Robert Silverberg zusammengestellt und der Golkonda-Verlag in deutscher Sprache veröffentlicht hat, habe ich bereits gelesen. Eine Rezension muss ich noch schreiben – das Buch fand ich hervorragend, und ich halte es für eine echte Pflichtlektüre für jeden Science-Fiction-Fan.

Interessanterweise kannte ich die meisten Kurzgeschichten und Erzählungen schon. Sie waren Ende der 70er- und Anfang der 80er-Jahre in Anthologien des Heyne- und des Hohenheim-Verlages veröffentlicht worden; in dieser Zusammenstellung sah ich sie allerdings nie. Eine großartige Anthologie!

Derzeit lese ich mich durch den zweiten Band der »Hall of Fame«, in dem sich Erzählungen und Kurzgeschichten finden, die ich noch nicht kannte. Da ich ja Science Fiction mag, möchte ich auf einzelne Geschichten dann hinweisen, wenn ich sie lese …

Völlig unbekannt war mir »Die Suche nach dem heiligen Aquin«, auch der Autor Anthony Boucher war mir bisher durch die Lappen gerutscht. In einer Zukunft, die nicht genauer definiert wird, müssen sich Christen und Juden vor ihrer Regierung im Untergrund verstecken. In dieser Zeit bricht ein Mönch auf, natürlich alles unter großen Sicherheitsvorkehrungen, um mit seinem Robot-Esel nach dem Aquin zu suchen.

Die moralische Frage wird in vielen Diskussionen zwischen dem Roboter und dem Mönch besprochen: Ab wann ist es richtig, etwas Falsches als wahr hinzustellen, um dem Glauben damit zu helfen?

James Blish ist ein Autor, den ich vor allem von seinen »Star Trek«-Romanen her kannte. Als Autor von Kurzgeschichten oder Novellen hatte ich ihn nicht auf dem Schirm. Ein echter Fehler, wie mir »Oberflächenspannung« bewiesen hat: Die Erzählung schildert die Anpassung von Menschen an eine fremde Umgebung, es geht also um sogenannte Umweltangepasste. Wie sie an die Umwelt angepasst werden und warum, das zeigt der Autor nur kurz – dann aber zeigt er in einer fulmimanten Erzählung, wie winzige Menschen zu einer Reise ins Unbekannte aufbrechen, voller Mut und Elan, voller Zweifel aber auch.

Beide Geschichten entstammen den allerfrühesten fünfziger Jahren. Man kann davon ausgehen, dass sie für viele amerikanische Science-Fiction-Autoren stilprägend waren. Ich habe sie dieser Tage gelesen und kann nur sagen: Sie sind toll. Und ich freue mich schon darauf, die nächsten Geschichten in diesem Buch zu lesen, die ich für mich neu entdecken kann.

1 Kommentar:

Christina hat gesagt…

Ich fand die Kurzgeschichten im ersten Teil schon genial und freue mich jetzt auf den zweiten. Was du erzählst, hört sich schon mal nicht übel an.