Es gibt immer wieder Dinge, die mich im ersten Augenblick überraschen, bei denen ich im zweiten Augenblick aber ein »na ja, warum eigentlich nicht?« denke. Ein schönes Beispiel dafür ist die oder das ZineWiki, von dem ich dieser Tage zum ersten Mal hörte – ich recherchierte zum »International Zine Month«, von dem ich in all meinen Jahrzehnten des Fanzineschreibens und Fanzinelesens noch nie gehört hatte, und stolperte über eine Wikipedia, die sich nur mit Fanzines beschäftigt.
Die Idee finde ich super. Fanzines gibt es seit den 20er- oder 30er-Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, sie decken eine irrsinnige Breite an Themen ab, und ich mag die Vielfalt, die man auf ihren Seiten finden kann.
Die Seite solle eine »open-source encyclopedia devoted to zines and independent media« sein, versprechen die Macher. Zudem: »It covers the history, production, distribution and culture of the small press.« Das klingt alles gut.
Egomane, der ich bin, schaute ich erst einmal, ob es etwas von mir gäbe. Doch weder mein Science-Fiction-Fanzine SAGITTARIUS noch mein Punkrock- und Egozine ENPUNKT ließen sich in der Liste finden. Ich checkte weitere Fanzines, an denen ich mitgewirkt hatte – es gab auch kein ZAP zu sehen.
Okay, die Macher haben offenbar die deutschsprachige Szene nicht im Blick. Mir wurde klar, ich müsste mich anmelden, um Beiträge in diese Seite zu schreiben. Dazu habe ich allerdings weder Lust noch Zeit.
Und dann fiel mir der entscheidende Satz auf: »This page was last modified on 4 August 2017, at 16:30.« Daraus schließe ich messerscharf, dass das Engagement auf dieser Seite eben auch eingeschränkt ist.
Wenn's jetzt jemanden gäbe, der sich um solche Themen kümmert, wäre das sicher nicht schlecht. Andererseits dreht sich die Welt auch ohne Fanzines und Fanzine-Listen weiter ...
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