Es liegt nahe, die erfolgreiche Gruselheftserie »John Sinclair« immer wieder aufzufrischen und zu modernisieren. Es liegt auch nahe, die ebenso erfolgreiche und vor allem sehr gelungene Horror-Hörspielserie »John Sinclair« durch allerlei Begleitprodukte im Handel zu unterstützen. Deshalb war ich sehr gespannt auf die »Sinclair Academy« und lauschte gespannt dem Hörbuch »Sturm über Arbordale«, das 2016 erschienen ist; das vierte Hörbuch der Reihe.
Die Grund-Idee ist schnell erklärt: Die Sinclair Academy ist so eine Art Ausbildungszentrum für junge Leute, die für den Kampf gegen Dämonen, Geister und Vampire fit gemacht werden sollen. Gründer ist der legendäre John Sinclair, doch in den Hörbüchern werden die Geschichten der jungen Leute erzählt. Jack, Stacy (oder so), Hassan und Sachiko sind entsprechend vielseitig aufgestellt, sie unterscheiden sich in Charakter und Ausrichtung – das alles wurde richtig ordentlich vorbereitet.
Als Sprecher kommt Thomas Balou Martin zum Einsatz, der schon in verschiedenen Fernsehserien mitgewirkt hat. Der Schauspieler macht seinen Job gut, seine Stimme ist wandelbar genug, so dass man zeitweise meint, verschiedene Sprecher hätten die unterschiedlichen Rollen übernommen.
Das ändert leider nichts daran, dass die Dialoge meist sehr hölzern sind. Vor allem die Zwischenformulierungen wie »sagte sie« oder »meinte er« sind oft wirklich schlecht und ziehen bei der Geschichte jegliche Spannung heraus – vor allem auch deshalb, weil man dank des Sprechers immer weiß, wer eigentlich gerade die Handlung trägt.
Die Geschichte ist eher unspannend, zumindest für meine Begriffe. Die Konflikte der Gruppe untereinander werden eher schlicht vorangetragen; die Fahrt nach Arbordale lockert das Ganze nur mäßig auf. In dem kleinen Ort ist ein Ehepaar verschwunden, die jungen Agenten sollen die Hintergründe herausfinden und kommen hinter ein gruseliges Geschehen.
Es passiert einiges, am Ende gewinnt das Gute, der Ablauf dahin verläuft recht klar und eindeutig. Die Geschichte ist dabei nicht einmal schlecht, sie entspricht klassischer Gruselheft-Dramaturgie. Packen konnte mich hier allerdings nichts.
Action wirkt schwerfällig, Dialoge werden oftmals peinlich verlabert: Wo die »John Sinclair«-Hörspiele die klassischen Geschichten von Jason Dark modernisieren und in eine neue Höhe bringen, ist die »Sinclair Academy« leider ein Rücksturz in finstere Heftromanzeiten. Ich bin allerdings sicher, dass es viele Hörer geben wird, denen genau das gefällt ...
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