Ich wollte den Zug um 7.36 Uhr bekommen und verließ um 7.05 Uhr das Haus. Meiner Ansicht nach sollte das gut reichen – es gibt ja genügend Straßenbahnen in Karlsruhe. Zudem war ich nicht völlig unerfahren, was das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln anging.
Als dann am Europaplatz die Straßenbahn einige Verspätung hatte, wurde mir klar, dass es eng werden würde ... Sehr eng! Einige andere Menschen, die ebenfalls Gepäck mit sich führte, wirkten ähnlich nervös wie ich.
In der Straßenbahn lief mir der Schweiß in Strömen den Nacken hinunter und nässte mein Hemd. Ich war angespannt und hoffte ausnahmsweise, die Bahn hätte Verspätung. Das gab es schließlich öfter. Aber wenn man sich auf Pünktlichkeit und Verspätung verlassen könnte, wäre ja manches einfacher.
Ich kam auf die Sekunde genau pünktlich am Bahnsteig an, verschwitzt und genervt, weil ich durch den ganzen Bahnhof gerannt war. Der Zug stand vor meiner Nase und bewegte sich nicht, die Türen waren zu.
Mit mir war ein Mann im hellblauen Hemd in der Straßenbahn gesessen, er hatte auch die verschlossene Tür erreicht. Wir schauten dem Zug zu, wie er eine geschlagene Minute vor unserer Nase stand, ohne dass sich etwas tat.
Dann fuhr der Zug ab, elegant und gelassen. Und ich machte mich auf den Weg, nach einem vernünftigen Anschluss zu suchen ... (Künftig, so schwor ich mir zum wiederholten Mal, würde ich mit dem Taxi zum Bahnhof fahren. Egal, was es kostete.)
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