Wann ich genau zum Mitglied in der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wurde, weiß ich nicht mehr. Es muss in den ganz frühen 80er-Jahren geworden sein. Ich hatte damals ein Faible für Indianer und informierte mich über die damalige Situation indigener Völker in Nord- und Südamerika.
Die Gesellschaft kann in diesem Jahr 2018 ihren fünfzigsten Geburtstag feiern, und ich bin immer noch Mitglied. Dabei bin ich fürchterlich passiv: Ich zahle meinen Beitrag, ich spende gelegentlich ein wenig, und ich lese die Zeitschrift »Pogrom«. Die aktuelle Ausgabe 305 hat als wichtigstes Thema den Rückblick auf die fünfzigjährige Geschichte der Menschenrechtsorganisation.
Noch einmal wird die Geschichte erzählt, wie sich der Verein aufgrund des Biafra-Krieges und der damals anlaufenden Hilfe für Biafra gründete. Nachgezeichnet wird das Leben einiger Vereinsaktivisten, erzählt wird von den Regionalgruppen (ich wohne in Karlsruhe und mache vor Ort nichts für die GfbV; da ist es natürlich interessant, hier zu lesen, was sich so tut) oder von einzelnen Aktionen.
Die GfbV ist auf keinem Auge blind, das fand ich schon immer gut. Man kritisierte »linke« wie »rechte« Staaten und setzte sich immer für die Rechte von Minderheiten und Unterdrückten ein. Das fand und finde ich charmant, das halte ich nach wie vor für unterstützenswert. (Man kann über das Thema »kleine Nationen« gern auch diskutieren – aber das ist ein anderes Thema.)
Das 88 Seiten starke Heft steckt voller Informationen. Vieles war mir als regelmäßiger »Pogom«-Leser seit vielen Jahren bekannt, in der Zusammenstellung las ich trotzdem viele neue Themen. Eine gelungene Ausgabe, wie ich finde – und vielleicht wird durch mein Textlein hier jemand auf die Vereinigung aufmerksam.
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