Es war ein Himmelsschauspiel, das bei tropischen Temperaturen viele Leute auf die Balkone und auf unseren Platz zog: Ab 21.30 Uhr bezogen wir – mit gekühltem Riesling aus der Pfalz – am Freitagabend, 27. Juli 2018, unsere Position auf dem Balkon. Rechts und links richteten sich Nachbarn in unserem Wohnblock ebenso ein. Wir waren so schlau und hatten ein Fernglas dabei.
Anfangs sah man den Mond gar nicht, weil er sich hinter Bäumen versteckte. Als er hinter dem Baum langsam zu sehen war, schimmerte er rötlich. Blutigrot war nichts, aber der rötliche Schimmer war schon faszinierend.
Auf dem Platz liefen Leute hin und her, alle sommerlich bekleidet. »Kannst du was sehen?«, wurde gerufen, ideale Positionen wurden gesucht. In Gruppen standen sie auf dem Rasen oder auf dem Gehsteig und blickten zu dem Himmelsschauspiel hoch.
Nach einiger Zeit war der Mond weg. Finster war es im Südosten, so richtig dunkel. Die Schaulustigen verzogen sich. Wir blieben, tranken Wein und redeten und schauten durch das Fernglas.
Irgendwann war der Mond wieder zu sehen. Zuerst schimmerte es rot, dann sahen wir wieder nur Flecken; irgendwann kamen leichte Wolken auf, irgendwann zischte die ISS in einem Affenzahn über den Himmel. Dann sahen wir die Mondsichel in einem hellen Weiß – und so beobachteten wir bis kurz vor Mitternacht, wie der Mond langsam wieder aus dem Schatten der Erde hervorkam und sich bald in seiner ganzen Pracht wieder präsentierte. Auch der Mars war schön zu sehen.
Ich empfand das Ganze als ein beeindruckendes Himmelsschauspiel. Und genoss die Stunden auf dem Balkon mit dem schönen Blick in den südöstlichen Himmel ... (Fotos machte ich keine. Die Bilder habe ich ja im Kopf.)
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