Seit ich das letzte Mal eine Reise in ein afrikanisches Land unternommen habe, sind viele Jahre vergangen. Wohl deshalb lese ich so gern die Reportagen, die Simone Schlindwein für die »taz« schreibt. Sie vermitteln ein lebendiges Bild des Kontinents, bei dem es nicht um touristische Schönheiten, sondern wirtschaftlich-gesellschaftliche Realität geht.
Im aktuellen Artikel der Journalistin, der den schönen Titel »Ruandische Wertarbeit« trägt, geht es um das kleine Land Ruanda. Das liegt in Ostafrika, wurde in den 90er-Jahren von einem fürchterlichen Massenmord erschüttert und wird seit vielen Jahren recht streng und stramm regiert. In ihrer Reportage zeigt Schlindwein, wie die Staatsführung versucht, das Land nach vorne zu bringen.
Dauerstau und stressiger Verkehr: Das ist das Afrika, das ich aus den 80er- und 90er-Jahren kenne. Ruanda möchte moderne Wege gehen und setzt unter anderem auf Digitalisierung. Das finde ich spannend, das ist eine Entwicklung, die in der normalen Afrika-Alarm-Berichterstattung nicht vorkommt. Nicht zuletzt aus diesem Grund empfehle ich, die interessante Reportage zu lesen.
1 Kommentar:
Die taz ist leider fast die einzige Zeitung, die Afrika nicht aus den Augen verliert. Dafür ein Lob an Simone Schlindwein und natürlich auch Dominic Johnson.
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