»Wir waren dabei, haben mitgemacht – unsere Zeiten sind vorbei.« Das schreibt Kurt S. Denkena in der Ausgabe 747 seines Fanzines »SF-Notizen«. Da möchte man ihm doch ein donnerndes »Früher war alles besser!« entgegen schreien.
Generell durchzieht diese aktuelle Ausgabe des seit Jahrzehnten erscheinenden Heftes eine melancholische Stimmung: »KSD«, wie man den Macher dieses Fanzines nennt, steht der heutigen Zeit sowohl kritisch als auch verwirrt gegenüber, und es wirkt immer wieder, als sehne er sich nach der »guten alten Zeit« zurück.
Er schreibt ein wenig über die Scientology Church und die merkwürdige Neuschwabenland-Phantasien gewisser Autoren – das aber ist meilenweit entfernt von der kritischen und sezierenden Art, der er beispielsweise vor einem Vierteljahrhundert gegen allerlei Auswüchse der phantastischen Medien in den Krieg gezogen ist. Ähnlich sentimental wird ein Rückblick auf den verstorbenen Autor H.G. Ewers; der Fanzine-Macher überlegt sich, ob er einige der alten Romane noch einmal lesen möchte.
Wer bisher glaubte, dass sich die Science Fiction auch nur ansatzweise mit neuen Ideen oder gar der Zukunft beschäftigt, wird durch dieses Fanzine eines besseren belehrt: Der »SFN«-Macher lebt sichtlich in der Vergangenheit und fremdelt mit der Gegenwart. Vielleicht ist das normal, und man wird so, wenn man älter wird – ich finde das ein wenig traurig.
1 Kommentar:
Die politische Linke vergreist eben. So wie du.
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