Dass ich die »Jessica Blandy«-Comics mag, schrieb ich schon einmal; die Geschichten der Detektivin und Schriftstellerin sind spannend und gut gezeichnet, manchmal sind sie geradezu literarisch. Insgesamt umfasst die Serie 24 Bände, die es in einer wunderschönen Gesamtausgabe im Verlag Schreiber & Leser gibt. Dieser Tage las ich den dritten Band, dessen originale Geschichten in den 90er-Jahren erstmals erschienen sind.
Die vier Abenteuer spielen allesamt in den USA der 80er-Jahren: die ersten zwei Teile in Kalifornien, die folgenden zwei Teile in Louisiana. Und stets sieht die Heldin zwar cool aus, aber sie stolpert immer wieder in Fälle, die düster und gemein sind, die sie bis an den Rand ihrer Selbstachtung führen.
Warum ich die Serie so gut finde, liegt sicher an den Texten von Jean Dufaux. Der Autor, von dem ich viele Comics gelesen habe, schildert Drogenkonsum und Gewalt, Sex und Voodoo in einer Sprache und in packenden Szenen, die glaubwürdig sind; das packte mich bei der Lektüre.
Renaud, der Zeichner, ist ebenfalls gut, bleibt aber häufig in der Comic-Massenware stecken. Seine Bilder sind klar, sie zeigen Action und Erotik, Landschaften und Gesichter gleichermaßen gut; man ist aber von den Bildern nicht so gefesselt wie von der eigentlichen Geschichte.
Die zwei Geschichten, die in New Orleans und Umgebung spielen, haben mich am stärksten fasziniert. Phantastische Elemente vermischen sich mit der Krimi-Handlung, dazu kommen Politik und Sex – ein faszinierendes Gebräu. »Jessica Blandy« ist eine hervorragende Comic-Serie, und ich freue mich auf die nächsten Bände. Das ist richtig gelungenes Lesefutter für mich, toll!
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