Das fand ich durchaus überraschend: Das Titelbild des aktuellen »Maddrax«-Heftromans – es ist immerhin schon die Nummer 366 – ziert eine sogenannte Reichsflugscheibe, und der Titel »1000 Jahre wie ein Tag« weist ebenfalls in die richtige Richtung: Der Autor Sascha Vennemann hat das Risiko aufgenommen, echte Nazis, den Film »Iron Sky« und einige schräge Anspielungen zu einem Science-Fiction-Roman zu verknüpfen, der im 26. Jahrhundert spielt.
Gelesen habe ich den Roman nicht komplett, aber ich blätterte ihn mit großem Interesse durch. Eine Figur, die als Gröfaz bezichnet wird, die Wewelsburg als Schauplatz, dazu eine parallele Handlungsebene, die im Jahr 2145 spielt – das ist alles ganz schön abgedreht und irgendwie auch mutig. Wie werden konservative oder »unpolitische« Heftromanleser mit dieser sarkastischen Nazi-Verarsche umgehen?
Wwenn in der parallelen Zukunft des Jahres 2145 aus einem Liederbuch »Frei & Wild« stramme deutsche Lieder gesungen werden, ist das glatt noch ein Seitenhieb auf die aktuelle Musik-Szene. Das Spannende an der Sache für mich ist glatt: Wie viele Leser merken überhaupt, dass einen politischen Roman vor sich haben? Und wie kommt so etwas bei den Lesern an?
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