Nachdem ich mit 16 Jahren mein erstes Geld als Schriftsteller verdient hatte, glaubte ich, eine große Karriere als Autor vor mir zu haben. Ich bekam in derselben Zeit zwei weitere Geschichten in Anthologien unter, kassierte dafür jedesmal ein kleines Honorar, und ich dachte ernsthaft, mir stünde die Welt offen. Aber dann ging es auf einmal nicht mehr so schnell weiter.
Mein eigenes Fanzine wurde wichtiger und größer, und ich fand auf einmal, dass Geschichten ohne phantastischen Charakter viel interessanter waren. Und so dauerte es eine gewisse Zeit, bis ich wieder eine Science-Fiction-Story verkaufen konnte.
Die erschien in der Anthologie »Das digitale Dachau«, und über die »ersatzweise ausgestellte Rechnung«, die mir der Verlag am 4. Februar 1985 schickte, freute ich mich wie ein kleines Kind. Wahrscheinlich war das damals ein übliches Verfahren: Man wartete nicht ab, bis die Damen und Herren Autoren eine Rechnung schickte, und stellte einfach selbst eine aus.
Für meine Kurzgeschichte »Sternfahrt«, die auf acht Seiten in diesem Taschenbuch veröffentlicht wurde, erhielt ich ein überschaubares Honorar, ein Verrechnungsscheck wurde mir mit getrennter Post geschickt. Unterschrieben wurde damals von Hans-Peter Übleis, der nach wie vor in der Verlagsszene aktiv ist, und Friedel Wahren, die in den Nuller-Jahren zum Piper-Verlag wechselte und dort die Fantasy-Abteilung mit aufbaute.
Ich war sehr geschmeichelt, schon allein wegen des übersandten hochoffiziell wirkenden Verlagsschreibens. Meine Versuche, in den anderen Anthologien zu veröffentlichen, zu jener Zeit erschienen, fruchteten allerdings nicht. Und deshalb beschloss ich, lieber weiter mein Geld mit Zeitungsartikeln anstatt mit Science Fiction zu verdienen ...
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