01 Februar 2013

Andromeda in himmelblau

Mein Verhältnis zum Science Fiction Club Deutschland e.V. ist seit Jahren und Jahrzehnten ein gespaltenes: Mal war ich Mitglied, mal hasste ich den Verein geradezu, mal war mir einfach nicht klar, warum es ihn überhaupt noch gibt. Derzeit bin ich – wenn ich es richtig überblicke – kein Mitglied im SFCD, wie der Verein abgekürzt wird, erhalte aber immerhin von Berufs wegen die Vereinszeitschrift. Und die ...

Die aktuelle Ausgabe der »Andromeda Nachrichten« trägt die Nummer 240, hat ein umlaufendes Titelbild mit einem starken Hauch in Richtung hellblau und ist rein optisch ein professionell anmutender Leckerbissen. Als Redakteur ist Michael Haitel tätig, der das Heft sowohl inhaltlich als auch optisch in den vergangenen Jahren nach vorne gebracht hat.

Neben vielerlei Rubriken, die »einfach so« dazu gehören, die ich aber eher überblättere (Aktuelles zu Computerspielen oder Kinofilmen, seitenweise Listen zu aktuellen Büchern), enthält das Heft durchaus Texte, die man sonst nirgends liest. Und damit wird es für einen Science-Fiction-Fan zu einer sehr empfehlenswerten Lektüre, die zudem gut aussieht.

Schön finde ich beispielsweise die Conberichte, die der Fan Jürgen Lautner beisteuert. Mit dem Mann bin ich, was die inhaltliche Kritik an manchen Sachen angeht, so gut wie nie einer Meinung, aber seine Berichte lesen sich gut. Mitsamt seinen Bildern vermitteln sie einen schönen Eindruck von einer Fan-Szene, die sich derzeit stark wandelt.

Lesenswert ist darüber hinaus ein Artikel von Harald Weissen, der den schönen Titel »Zwischen den Zeilen ist die Welt grenzenlos« trägt. Er geht der Frage nach, wieviel Realität oder eben auch Phantasie denn bitteschön die Literatur verträgt, und vergleicht somit J.R.R. Tolkiens Fantasy-Klassiker »Der Herr der Ringe« mit dem hervorragenden Schock-Roman »Evil« von Jack Ketchum. Solche Artikel lese ich gern; ich fürchte nur, dass es darauf keine relevante Leserdiskussion geben wird.

Unterm Strich habe ich ein absolut gelungenes Heft gelesen. Selbstverständlich kann mich in einer aktuellen Ausgabe der »Andromeda Nachrichten« nicht alles interessieren, das ist bei keiner Zeitschrift der Fall – die gebotene Mischung lohnt sich.

Und was fange ich jetzt mit mir und dem Verein an? Soll ich auf meine alten Tage mal wieder beitreten oder zumindest ein Abonnement abschließen? 

1 Kommentar:

Frank Böhmert hat gesagt…

Die Ausgabe ist natürlich auch deshalb knuffig, weil da ne alberne Kiffer-Story von mir drin ist!