20 Februar 2013

Eine Brille von Mister Sinn


Erinnerung an die Malaysia-Reise im Dezember 1998 und Januar 1999

Es hat lange durchgehalten, mein ältestes Brillenetui, aber über die Weihnachtsfeiertage segnete es endgültig das Zeitliche. Dabei hatte ich es in den vergangenen Jahren eher geschont, hatte es zumeist daheim gelassen und vor allem nicht zu riskanten Ausflügen mitgenommen, weder zu Punk-Konzerten noch zu irgendwelchen Reisen in Drittweltländer.

Was bleibt, ist das Brillenputztuch, das mir Mister Sinn mitgegeben hat. Gekauft hatte ich die Brille samt Etui und Tuch nämlich in Kuala Lumpur, im chinesischen Viertel, genauer gesagt, in der Jalan Sultan, wo ich im Dezember 1998 während meiner Malaysia-Reise untergebracht war.

Schräg gegenüber des Hostels, in dem ich ein Bett in einem »Dorm« belegt hatte, gab es einen Optiker, der mit englischsprachigen Schildern im Schaufenster dafür warb, dass er schnell und gut eine Zweitbrille machen könnte. Nachdem ich das Schild mehrere Tage lang gesehen hatte, ging ich irgendwann mal hin.

Der Besitzer, angeblich Mister Sinn persönlich, trug selbst eine Brille, sprach ein gut verständliches Englisch und informierte mich über Preise und Lieferzeiten. Er checkte sogar den Stand meiner Augen, und wir wurden nach einiger Zeit handelseinig.

Gegen einen vernünftigen Preis erhielt ich eine zusätzliche Brille, deren Design zwar nicht Weltklasse war, die aber dafür unter dem Preis deutscher Optik-Discounter lag. Danach lief alles glatt: Ich unternahm einen Ausflug in die Vororte von Kuala Lumpur, ich fuhr mit der Bahn in irgendwelche Bergdörfer, und als ich nach zwei Tagen zurückkam, war die Brille fertig.

Glaube ich der freundlichen Firma Google, gibt es die Firma immer noch. Vielleicht sollte ich mal wieder nach Malaysia reisen, um mir eine neue Zweitbrille zu besorgen.

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