Unglaubliche zwölf Prozent Mehrwertsteuer waren am 28. März 1978 bei einem Essen in einem Restaurant fällig. Woher ich das weiß? Ich habe die Rechnung des Gasthofs Linde gefunden, in der an diesem Tag meine Konfirmationsfeier veranstaltet wurde.
Das war damals üblich: Nach der Konfirmation lud die Familie des Konfirmanten eine Festgemeinde in ein nahegelegenes Lokal ein und verköstigte sie. In diesem Fall waren es wohl die Tanten und Onkel sowie deren Kinder, und es kam unterm Strich eine Rechnung von 399,40 Mark heraus – für meine Eltern war das damals eine große Summe.
Dafür gab es 23 Mittagessen zum Preis von 13,80 Mark, wahrscheinlich Braten mit Beilagen. Getrunken wurde ordentlich: 17 Glas Bier – also Export – für 1,10 Mark und neun Pils für 2,10 Mark. Dazu kamen Bluna und Spezi sowie vier Asbach und fünf Kirschwasser. Für die Verhältnisse einer schwäbischen Arbeiterfamilie ließ man es also ordentlich krachen.
Im Schnee vor dem Gasthaus lieferte ich mir mit einigen anderen eine Schneeballschlacht. Mein »schönes Anzügle« wurde nass, und ich bekam einen Anschiss.
Kaffee und Kuchen wurden nicht mehr im Gasthaus verzehrt, sondern bei uns zu Hause serviert. Meine Mutter hatte gebacken, und sie stellte Kaffee und Kuchen auf den Tisch. Wie das so üblich war ...
Ich erinnere mich noch gut, als ich gegen später meine neue Schallplatte vorspielte. Es war die »Never Say Die« von Black Sabbath. Mein großer Cousin, damals schon über zwanzig Jahre, war gebührend beeindruckt. »Des isch aber progressiv«, sagte er. Es blieb unser einziges Gespräch über Musik.
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