Zwischen den Feiertagen brachen wir zu einer ungewöhnlichen Expedition auf: Wir fuhren ins Rheingau, das ist die Gegend am Rhein, die zwischen Wiesbaden und der Loreley liegt – zumindest habe ich das jetzt so kapiert. Weltmarken wie »Asbach Uralt« kommen von dort, was mir vorher nicht bekannt war.
Wir steuerten unter anderem Rüdesheim an, was ich bislang nur vom Hörensagen kannte. Die Drosselgasse ist im Sommer das Hauptverkehrszentrum des kleinen Städtchens, in dem sich die Touristen nur so drängeln. Entsprechende Fotos betrachtete ich staunend.
Denn als wir da waren, fühlten wir uns zeitweise recht einsam. Das lag sicher am Wetter. Ein strammer Wind blies Regen über den Rhein, der in die Gassen und Straßen der Stadt prasselte, feucht und fies und ziemlich kühl.
Tagsüber waren wir nicht völlig allein. Es gab Menschen auf der Straße, die – der Sprache nach zu urteilen – in Rüdesheim wohnten und arbeiteten. Und es waren einige wenige Touristen unterwegs, die Andenkenläden und Restaurants besuchten und durchstöberten.
Abends herrschte fast Totenstille. Unsere Schritte klapperten die menschenleere Drosselgasse hinauf und hinunter, kein Restaurant hatte offen, und selbstverständlich waren die Andenkenläden bereits geschlossen.
Wir landeten in einem sehr bürgerlichen Restaurant, das an diesem Abend vor allem von Einheimischen – sowie einer japanisch wirkenden Familie – frequentiert wurde. Dort gab es leicht sauren Wein aus der Region sowie ein sehr vernünftiges Abendessen. Aber das ist dann schon wieder eine ganz andere Geschichte ...
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