Man kann nicht behaupten, dass ich ein großer Fan des »Substage« in Karlsruhe war. Der Musik-Club, der in einer alten Unterführung lag und deshalb zuvor den Namen »Subway« trug, sprach mich nicht immer mit seinem Programm an.
Wenn ich jetzt aber am alten Standort vorbeikomme, wird mir geradezu wehmütig ums Herz. In den letzten Wochen und Tagen verwandelte sich das Gelände in eine riesige Baustelle, um die der Verkehr fast täglich anders herumgelotst wurde. Zuletzt ragte nur noch der obere, blau angestrichene Mauer-Rest zur Treppe und zum Eingang aus den Trümmern hervor.
Das »Substage« muss dem Größenwahn weichen; gemeint ist die Untertunnelung der Innenstadt mit dem sogenannten U-Strab-Projekt. Karlsruhe bekommt eine U-Bahn, und dafür muss eben die Jugendkultur raus aus der City und in die Oststadt. Da stört sie nicht so ...
Es bleibt die Erinnerung an eine Reihe sehr gelungener Konzerte. Die Ärzte in heimeliger Club-Atmosphäre, die Terrorgruppe oder Across The Border, Steakknife oder Team Dresch, No Means No oder Hot Water Music – es waren richtig viele Bands, wenn ich es mir genau überlege. Und im Nachhinein werden die niedrige Decke, die hohen Bierpreise und andere kritisch zu sehende Elemente glatt noch verklärt.
Altes »Substage« - ich zerdrück' 'ne Träne für Dich!
1 Kommentar:
Ja, ich hab mich dort auch immer wohl gefühlt, besonders wenn jedes Jahr meine Lieblingsband Wishbone Ash auf der Bühne stand und nach dem Konzert konnte man so herrlich bei einem Bier oder Wein zusammen stehen und plaudern.
Rainer1803
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