In meiner Funktion als Redakteur werde ich öfter zu Seminaren »eingeladen«. Nicht als Referent, sondern als zahlender Kunde; man geht davon aus, dass mein Arbeitgeber das schon alles bezahlen wird. Und so erhielt ich dieser Tage ein schönes Prospekt zu einer Fachtagung zum Thema »Community Management & PR«.
Das Ding soll im Februar in Berlin stattfinden und kostet knapp unter tausend Euro. Mit der Anfahrt und dem Hotel müsste mein Arbeitgeber rund 1500 Euro für alles blechen, wenn ich teilnehmen würde. Da mich solche Bildungsangebote stets interessieren, schaute ich mir alles gründlich an.
Die Tagung sollte Kommunikationsverantwortliche ansprechen. »Best Cases, Diskussionen und Interviews bieten Einblick in den state of the art«, so hieß es. Beeindruckt schaute ich mir das Vorwort weiter an.
Und anderem gehören »Speednetworking« und ein »Conference Pitch« zum Angebot. Damit könne ich mein »persönliches Netzwerk unkompliziert und on the job« erweitern. Und das »abendliche Get-Together mit Sascha Lobos Key Speech« wurde ebenfalls gelobt.
Ich gestehe, dass mich die Neugierde dazu trieb, das ganze Heft durchzublättern. Aber die Aussicht, mit Sascha Lobo – das ist der Unsympath mit Schnauzer und rotem Iro, der ständig in der Glotze zusehen ist – ein »Get-Together« zu erleben, schreckte mich ebenso ab wie das schreckliche Denglisch der Ankündigung.
So werde ich wohl auf die angepriesenen »Herausforderungen und Chancen« dieser »Social Media-Tagung« (nur echt mit fehlendem Bindestrich!) verzichten müssen und meinen »Social Media«-Kram (hier richtig mit fehlendem Bindestrich) weiterhin »auf gut Glück« versuchen ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen