Ich habe Inner Conflict schon lange nicht mehr gesehen, und wenn ich mir in diesen Tagen die Langspielplatte »Schiffbruch im Rahmenprogramm« anhöre, ist das glatt ein Grund, mich darüber zu ärgern. Die Band aus Köln macht deutschsprachigen Punkrock, für den die Schublade Deutschpunk nicht unbedingt zutreffend ist, der sich durch schlaue Texte, einen starken Gesang und einen saugut geschmierten Sound auszeichnet.
Klar ist es die Stimme der Sängerin Jenny, die zumeist die Stücke trägt; mit am besten gefallen mir aber die Stücke, in denen sich männliche und weibliche Stimme abwechseln. Dazu wummern Bass und Schlagzeug, setzt die Gitarre scharfe Akzente – das alles ist ein Sound, der nicht unbedingt zum Pogo einlädt, sondern eher zum Kopfwackeln und Fußwippen.
Textlich behandelt die Band häufig persönlich-menschliche Themen wie in »immer wieder«. Da heißt es: »gegen die vernunft / gegen den verstand / dem rasen zweier herzen / gegen jede fairness / gegen alle regeln.«
Und wenn es politisch-gesellschaftskritisch wird wie in »en vogue«, verzichtet die Band auf Parolen: »wir sind jetzt die friedensmacht / ein wahlsystem das funktioniert / sieh an, wer hätte das gedacht / und trotzdem hab ichs nicht kapiert.«
Die Platte ist übrigens vom Sommer 2007. Ich kann sie im Winter 2011/12 problemlos anhören und denke mir, dass sie Bestand haben wird. Das gilt auch für andere Tonträger der Band, für die das Label Twisted Chords verantwortlich ist.
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